Zum Tod von Dr. med. Alexander Lowen

23. Dezember 1910 – 28. Oktober 2008

1. Texte
Erinnerungen

Mir fällt es sehr schwer, einen Nachruf für Dr. Alexander Lowen zu schreiben, da ich mit ihm einen wichtigen Mentor verliere. In den Stunden, die wir miteinander arbeiteten, lernte ich ihn sehr zu schätzen.

Er war ein liebevoller, aber auch koboldhafter Zuhörer. In der Körperarbeit war er fordernd und unterstützend. Bei meinem persönlichen Weg begleitete er mich einige Jahre. Ich lernte sehr viel von ihm.

Eine Bemerkung blieb mir jedoch besonders in Erinnerung: Ich war zum ersten Mal bei ihm. Wir haben gearbeitet und ich habe, fand ich, sehr tief geweint. Am Ende der Stunde schaute er mich ganz mitfühlend und liebevoll an und sagte: „Du musst noch ganz viel weinen!“, worauf ich empört entgegnete: „Ich weine jetzt seit sieben Jahren!“. Er lächelt mitfühlend zurück und sagte „Noch ganz viel weinen!“. Wie die Jahre bewiesen, hatte er recht. Meine persönliche Arbeit mit Dr. Lowen half mir - beispielhaft durch diese Szene - zu einem tieferen und ursprünglicheren Verständnis der Bioenergetischen Analyse.

Ich trauere um ihn.

Inge