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International Institute for
Bioenergetic Analysis
„Grounding und Selbst“
Verständnis zum Zusammenhang zwischen Körpererleben, Affekt und Kognition am Beispiel des Groundings.
Arbeit mit dem Körper bei Schock, Angst und Panik
Menschen reagieren in lebensbedrohenden Situationen ähnlich wie Tiere instinktiv mit Kampf, Flucht oder Erstarren. Das ist ein biologischer Reflex, der von der Amygdala und dem limbischen System im Gehirn gesteuert wird, wo die Produktion von Adrenalin erfolgt. Diese Reaktion findet Sekundenbruchteile vor der Aktivierung des kognitiven Teils des Gehirns statt und kann als der "Gefahrenmelder" des Körpers angesehen werden.
Wenn man der Gefahr nicht entkommen kann und Bewegung nicht möglich ist, kommt es zu einem Erstarren von Bewegung und Atem. Überbleibsel dieser Erstarrung können im Körper lange erhalten bleiben und sich als Angst, Schocktrauma und Panik zeigen, wenn sie später im Leben reaktiviert werden.
Flow ist das Gegenmittel gegen Erstarren. Wenn Schock Erstarren bedeutet, bedeutet Flow eine fließende Bewegung, ein Strömen. Flow ist eine Erfahrung, die Sie alle kennen, wenn Sie zum Beispiel beim Tennis einen guten Tag haben und jeden Ball perfekt treffen, wenn Sie sich mit natürlicher Grazie und Leichtigkeit mühelos bewegen. Oder in Bewegung, beim Tanz, aber auch bei der Arbeit oder einer anderen kreativen Aktivität.
Flow kann daher als therapeutisches Hilfsmittel verwendet werden. Wenn man Menschen zeigt, wie sie ins Fließen kommen können, kann sich Erstarrung (im körperlichen wie im psychologischen Sinn) lösen und schmelzen, und Angst oder Panik verschwinden.
In diesem Workshop üben Sie, wie man Erstarrungsmuster des Körpers (die sogenannten 'body starter') diagnostiziert.
Danach lernen Sie einige Flow-Techniken aus Bioenergetik und Bodynamics kennen, die helfen, den Körper aufzutauen und die ursprünglichen Bewegungsreflexe wiederherzustellen.
Josette spricht Englisch und versteht Deutsch, Übersetzungshilfen werden gegeben.
Josette van Luytelaar ist als Körperpsychotherapeutin auf 'Auftauen' spezialisiert: therapeutisch ist sie vor allem an der Arbeit mit Flow, Gipfelerfahrungen und Schocktrauma, mit Panik-Störungen und sexuellen Problemen interessiert. Sie ist zertifizierte Therapeutin, Supervisorin und lokale Trainerin des Niederländischen Instituts für Bioenergetische Analyse (NIBA) und Bodynamics-Therapeutin und –Trainerin, außerdem Lehrerin in der Weiterbildung für Allgemeinärzte an der Universität Nijmegen, Niederlande.
Wie können wir unseren Körper nutzen, um die emotionalen Bindungsprozesse zwischen Eltern und ihren Kindern von Beginn an gezielt zu unterstützen? Welche körperlichen Voraussetzungen sind notwendig, um als Mutter, Vater oder professioneller Helfer einen feinfühligen Zugang zum Kind entwickeln zu können? Woran erkennen betroffene Mütter, dass ihr Organismus sich in einem dauerhaften Stress- und Alarmzustand befindet, welcher die Kontaktaufnahme zum Kind erschwert oder gar unmöglich macht? Und welche Wege stehen den Betroffenen zur Verfügung, um diese Dynamik aus Stress, Verunsicherung und Kontaktverlust frühzeitig zu durchbrechen?
In diesem Vortrag wird der Bremer Psychologe und Körperpsychotherapeut Thomas Harms sein körper- und bindungsorientiertes Therapie- und Beratungsmodells der "Emotionellen Ersten Hilfe" (EEH) vorstellen. Im Zentrum dieses körperorientierten Ansatzes steht dabei der Gedanke, dass die elterliche Bindungsfähigkeit und Feinfühligkeit untrennbar mit einer liebevollen und annehmenden Selbstbeziehung verwoben ist. Er stellt vor, wie die Eltern anhand von einfachen Atem- und Wahrnehmungsübungen den verlorenen Dialog mit dem Informationsfluss der Körperempfindungen wieder aufnehmen und hierdurch die Voraussetzungen schaffen, um die körpersprachlichen Botschaften des Säuglings zu erfassen und einfühlsam zu beantworten.
Referent: Thomas Harms
Coaching ist die personenbezogene Beratung von Führungskräften und Keyplayern in der Ausgestaltung ihrer beruflichen Rolle: (Ich unterscheide dies von einem fachspezifischen Coaching.) Ziel ist die Klärung und Verbesserung/Veränderung der Wechselwirkung von Arbeit und Person. Der „Person“-Dimension Rechnung zu tragen gelingt vor allem über die Berücksichtigung von Persönlichkeitsstruktur, Verhaltensmustern und (non-) verbaler Wirkung.
Gerade hier bietet sich auch ein körperorientierter Zugang zum Thema an.
Konzepte der Bioenergetischen Analyse können dabei behilflich sein. Meine Erfahrung zeigt, dass diese Konzepte in ihrer spezifischen, konkreten Anwendung durchaus Sinn machen und sogar von den Kunden geschätzt werden. Zentrale Konzepte sind:
Charakterstruktur-Modell
Grounding-Konzept (bezogen auf den eigenen Körper, den umgebenden Kontext und das berufliche Handeln)
Konzept der funktionalen Entsprechung der unterschiedlichen Persönlichkeitsdimensionen
Konzept des Zusammenspiels von Kontakt, Kommunikation, Beziehung und (beruflichem) Handeln
Wenn man als psychotherapeutische Kollege/in in den Coaching-Bereich wechseln möchte, bedingt dies in den meisten Fällen auch die Erarbeitung eines eigenen, neuen Geschäftsmodells. Dies umfasst die Klärung der Frage wie die unterschiedlichen Disziplinen miteinander verknüpft werden können. Dies umfasst aber auch die Klärung der neuen Rolle mit der man in den neuen, nicht-therapeutischen Bereichen wahr genommen wird. Ich werde folgende Aspekte beleuchten:
Rolle und Funktion von Coaching (in unterschiedlichen beruflichen Kontexten)
Zentrale Konzepte
Relevanz zentraler Konzepte der Bioenergetischen Analyse
Zentrale Fragen/ Spannungsfelder
(Ich werde die jeweiligen Aspekte beschreiben und durch praktische Beispiele aus der Praxis illustrieren.)
Referent: Ulrich Sollmann